Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hundstadt e.V.
gegr. 1929 / e.V. 2009

 

Geschichte

Am 17. August 1929 wurde von über 40 jungen Männern die Freiwillige Feuerwehr in Hundstadt gegründet.

Zuvor gab es auch in Hundstadt eine Pflichtfeuerwehr. In dieser musste die männliche Bevölkerung zwischen 15 und 55 Jahren ihren Dienst tun. Die Löschgeräte und Leitern waren in einem sogenannten Leiterhaus untergebracht. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dieses jedoch abgerissen, da eine fahrbare Leiter angeschafft wurde und eine größere Unterbringung gefunden werden musste.
Im Rathaus wurde im Erdgeschoss ein Raum eingerichtet, in dem neben der Leiter auch die handbetriebene Spritze untergebracht wurde. Die alte Hundstädter Spritze steht heute übrigens im Hessenpark.
 
Erster Kommandant der neu gegründeten Wehr war Karl Scherf. Was aber fehlte in diesen Zeiten der Not war Geld. Aber die Hundstädter waren schon immer eigeninitiativ und erfindungsreich. Die Bürger schlossen sich zusammen und führten unter der Leitung der beiden Lehrer der hiesigen Schule Becker und Wirth das Drama von Kleist „Die Hermannschlacht“ in historischen Kostümen auf. Gespielt wurde am 25., 27. und 29. Mai 1930 auf einer Freilichtbühne am Hohe-Leyfelsen. Die Aufführung war ein voller Erfolg und es wurden stolze 1.559,60 Reichsmark erwirtschafftet.
 
1936 wurde die erste Motorspritze (TS 8 DKW) angeschafft, was die Brandbekämpfung natürlich viel effektiver werden ließ. In den Jahren des zweiten Weltkrieges führte Wilhelm Monzheimer die Wehr, der auf viele ungeschulte Kräfte zurückgreifen musste, da die meisten Feuerwehrkameraden an der Front waren.
Nach dem Kriege konnte man jedoch schnell wieder eine schlagkräftige Truppe aufstellen, da auch viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die in Hundstadt ihre neue Heimat gefunden hatten, der Wehr beitraten.
 

Auch konnte das erste Feuerwehrauto in Dienst gestellt werden, eine Mercedes-Limousine. Diese wurde 1960 durch einen Ford 1000 Bus ersetzt. Als Wehrführer fungierten nacheinander Adolf Marx, Wiegand Rösser und Hugo Binz. 1965 konnte man aus Beständen des Bundesgrenzschutzes einen Hanomag-Mannschaftswagen übernehmen.
 
Da der Platz im Rathaus nicht mehr ausreichte, wurde eine Garage angebaut. Diese wird nach Umbau heute durch die Bankhausgemeinschaft genutzt.
 
Kurze Zeit später wurde der Hundstädter Wehr auch ein Mercedes-Unimog als Voraustanklöschfahrzeug vom Zivilen Bevölkerungsschutz (ZB) zur Verfügung gestellt. Ab diesem Zeitpunkt taten Hundstädter Wehrmänner auch Dienst beim ZB.
1969 konnte die Feuerwehr ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest feiern.

Mit der Gebietsreform 1972 wurde Hundstadt ein Ortsteil der Großgemeinde Grävenwiesbach und Hugo Binz wurde Ortsbrandmeister der Gesamtgemeinde.
Rudi Sklorz folgte ihm auf den Wehrführerposten. In diesem Jahr bekam man auch ein neues Feuerwehrfahrzeug LF 8 (Opel-Blitz), es sollte 23 Jahre seinen Dienst tun.
1977 wurde Werner Wick Wehrführer und 14 junge Männer traten in dieser Zeit der Wehr bei. Viele von Ihnen sind heute noch aktive Feuerwehrmänner und bilden das Grundgerüst einer gut ausgebildeten und schlagkräftigen Feuerwehr. Werner Wick wurde später auch noch Kreisbrandmeister und sogar stellvertretender Kreisbrandinspektor, bevor er 2009 altersbedingt sein Amt niederlegte.
1978 wurde erstmals in Hundstadt ein Tag der offenen Tür der Feuerwehr abgehalten, der nun alle 3 Jahre sehr erfolgreich durchgeführt wird und ein Jahr später, 1979, konnte man auf 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken und wieder wurde ein großes Fest gefeiert.
1980 konnte man ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 (Mercedes-Benz Bj. 1958) von der Feuerwehr Bad Homburg-Dornholzhausen erwerben. Das Fahrzeug wurde in Eigenleistung modernisiert und tat 15 Jahre hervorragende Dienste bei vielen Brandeinsätzen. Doch das Feuerwehrgerätehaus im Rathaus war zu klein, aber das Tanklöschfahrzeug konnte dankenswerter Weise im BGS-Lager (Muna) untergestellt werden. So musste man auch 1988 verfahren, als der alte Unimog durch einen neuen RW 1 (MAN) ersetzt wurde.
1987 folgte Kai Süssner nach Werner Wick, der 1982 Ortsbrandmeister wurde und nochmals Rudi Sklorz als Wehrführer. In diesem Jahr wurden auch Wehr- und Vereinsführung personell von einander getrennt. Vorsitzender des Fördervereins wurde Friedrich Seewald, ihm folgte 2004 Siegmar Heider im Amt.
1989 wurde die Jugendfeuerwehr in Hundstadt ins Leben gerufen, nachdem bereits in den sechziger Jahren eine Jugendabteilung der Feuerwehr mehrere Jahre bestanden hat. 15 Jugendliche waren mit großer Begeisterung dabei, erster Jugendwart wurde Hans-Peter Friedrichs, Stellvertreter war Kai Heider. Ihnen folgten Wolfram und Ulrich Klein, Thorsten Maurer und Peter Hess, Peter Hess und Hans Hess, Peter Hess und Oliver Hartmann, derzeit sind Oliver Schwinn und Sebastian Gäble Jugendwarte. Die Jugendarbeit genießt einen hohen Stellenwert bei der Feuerwehr, denn hieraus rekrutieren sich zum größten Teil die aktiven Feuerwehrleute.
1989 war ohnehin ein sehr wichtiges Jahr für die Feuerwehr Hundstadt. Es erfolgte der Spatenstich zum Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses, das an das Dorfgemeinschaftshaus angebaut wurde. Unter Führung der Bauleiter Rudi Sklorz, Friedel Kreuter und Kurt Scholler wurde das Gebäude von 43 Feuerwehrmitgliedern in kompletter Eigenleistung erstellt. Über 8.000 Arbeitsstunden haben die Kameraden in das Haus investiert, das 1992 eingeweiht wurde und auf das die Feuerwehr Hundstadt sehr stolz ist. Der Kostenrahmen wurde nicht nur eingehalten, sondern sogar noch unterschritten. Es hat sich ausgezahlt, dass man den Materialeinkauf und die Koordination auch in Eigenleistung durchgeführt hat.
Da man nun wieder mehr Platz hatte, konnte der Feuerwehrverein 1993 aus Eigenmitteln einen VW-Bus erwerben, der vornehmlich für die Jugendfeuerwehr eingesetzt wurde. 2001 wurde dieser durch einen Fiat-Ducado ersetzt, wieder musste die Vereinskasse herhalten.
Das LF 8 war in die Jahre gekommen und das TLF auch. 1995 wurden beide Fahrzeuge durch ein neues LF 8/6 (Iveco-Magirus) ausgetauscht. Die Feuerwehr Hundstadt war nun wieder auf dem neuesten Stand Technik und kann weiter seine Aufgaben im Brandschutz und Hilfeleistungseinsatz wahrnehmen.
Der letzte große Höhepunkt in der langen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hundstadt war im Jahr 2004 das große Feuerwehr- und Musikfest. 75 Jahre Feuerwehr, 15 Jahre Jugendfeuerwehr und 40 Jahre Fanfarenzug Hundstadt wurden in gebührender Weise mit vielen Gästen von Nah und Fern gefeiert. Das Fest war ein voller Erfolg, nicht nur für die ausrichtenden Vereine sondern für den ganzen Ort. Hundstadt war ein Wochenende lang die Hauptstadt des Hochtaunuskreises, wie der damalige Landrat Jürgen Banzer feststellte. Auch das Vereinsleben rückte näher zusammen, was sich beispielsweise in gemeinsamen Aktivitäten der Jugendabteilungen von Feuerwehr und Fanfarenzug darstellt.
Die Freiwillige Feuerwehr Hundstadt ist heute mit rund 200 Mitgliedern der mitgliederstärkste Verein in Hundstadt. Fest verwurzelt in die Dorfgemeinschaft und das kulturelle Leben im Ort, aber in erster Linie ihrer Aufgabe verpflichtet – Leben, Hab und Gut der Bürger zu schützen.

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