Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Nach dem für uns alle sehr angespannten Wochenende, scheint sich die Situation derzeit etwas zu stabilisieren. Seit Sonntag gibt es keine Informationen über neue Krankheitsfälle.

Dies ist ein kleines positives Zeichen, ein Zeichen für die ausgezeichnete Mitwirkung der gesamten Bevölkerung. Dafür gilt mein herzlicher Dank.

Doch darf dies nicht zu nachlassender Konsequenz verleiten, im Gegenteil. Jetzt ist umso mehr das Gebot der Stunde, weiter konsequent die Anordnungen und Maßnahmen der Behörden zu befolgen und einzuhalten. Die Gefahr der Ansteckung und Weitergabe des Virus und damit der Krankheit CoVID 19 hat sich definitiv nicht verändert. Jede und jeder kann das Virus übertragen und weitergeben, auch wenn selbst keine Symptome vorliegen.

Auch ein negatives Testergebnis besagt lediglich, dass das Virus nicht nachgewiesen werden konnte. Ein negatives Ergebnis schließt daher die Möglichkeit einer Infektion mit CoVID19 nicht aus. Erste Tests zum Antikörpernachweis sind beschrieben, aber noch nicht im Einsatz (Quelle: RKI, Virologie der Charité in Berlin). Bei den derzeitigen Abstrichproben können auf Grund z.B. schlechter Probenqualität, unsachgemäßem Transport und/oder ungünstigem Zeitpunkt (bezogen auf den Krankheitsverlauf) auch falsch-negative Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden, d.h. der Patient ist eigentlich positiv & Träger des Virus, welches er weiter verbreiten und somit andere infizieren kann. Umso wichtiger ist es, die derzeitigen Regeln dringend zu beachten.
Sehr eindringlich kann ich daher nur bitten, nicht aufgrund eines negativen Testergebnisses falsche Schlüsse zu ziehen und in der eigenen Vorsicht und Wachsamkeit nachzulassen. Bedenken Sie immer die eigene Verantwortung gegenüber sich selbst, aber auch gegenüber der gesamten Allgemeinheit. Die Wirksamkeit der zurzeit geltenden Einschränkungen bezogen auf die Virusverbreitung wird sich erst in zwei bis drei Wochen zeigen. Selbst danach kann nicht zur Tagesordnung übergegangen werden.

Vom Hessischen Umweltministerium wurden Empfehlungen und Anordnungen zum Umgang mit Abfall, der mit dem Coronavirus belastet sein könnte, an die Städte und Gemeinden übermittelt. Diese können auf unserer Homepage nachgelesen werden und sind besonders für die erkrankte und infizierte Personengruppe von Interesse.

Für die Sicherung von Arbeitsplätzen und der Existenz des heimischen Gewerbes kann ich nur eindringlich appellieren, von dem jeweiligen Angebot bzw. der Dienstleistung nach wie vor Gebrauch zu machen. Unter Beachtung der für alle geltenden Sicherheitsvorkehrungen spricht absolut nichts gegen deren Inanspruchnahme.

Bereits heute kann ich für die kommende Woche eine Sprechstunde unter der nunmehr schon bekannten Bürgertelefonnummer mit einer in Grävenwiesbach wohnenden Virologin ankündigen. Sie hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, gerne zu Fragen zum Thema Corona, insbesondere zu dem Virus SARS-CoV-2 und dessen Verbreitung/Übertragung Auskunft zu geben. Das genaue Datum sowie die genauen Uhrzeiten werden wir noch rechtzeitig bekannt geben.

Ich würde mir sehr wünschen, wenn von diesem Angebot rege Gebrauch gemacht wird. Mit dem richtigen Hintergrundwissen kann auch die Teilnahme an Diskussionen in den sozialen Netzwerken deutlich sachlicher und hilfreicher geführt werden.

Ihr
Roland Seel
Bürgermeister